logo
Zurück zu News

AusSprache und Auftritt

Die Fähigkeit, gewisse Laute zu (re)produzieren, entwickelt sich sehr früh in unserem Leben: Als Kleinkind hören und wiederholen wir endlos – und üben jahrelang, bis es uns gelingt, so zu sprechen, wie das unser Umfeld tut. Wir sind in der Lage, feine dialektale Unterschiede zu erkennen – und innerhalb dieser “sprachlichen Komfortzone” auch nachzusprechen.

Beim Erlernen einer Fremd- oder Zweitsprache begegnen wir Lauten, die uns nicht vertraut sind, entsprechend haben wir Mühe, sie zu identifizieren und zu reproduzieren. Sicher erinnern Sie sich, wie Sie in der Schule die nasalen Französisch-Laute geübt haben; ich sehe noch meinen Englischlehrer vor meinem geistigen Auge, wie er, mit einem Spiegel in der Hand vor meinen Klassenkolleg:innen kniend, uns die richtige Position der Zunge zeigte, um das “th” oder etwa das Wort “are” korrekt auszusprechen.

Phonetik spielt leider im konventionellen Sprachunterricht nur eine Nebenrolle; sehr oft liegt der Fokus auf der grammatikalischen Korrektheit. Dabei ist eine gute Aussprache ein wesentlicher Faktor für die Verständigung.

Umso mehr freut es uns, dass wir Mitte Juni erstmals unser Angebot AusSprache und Auftritt starten konnten. 8 Teilnehmer:innen lernen spielerisch, die Wortakzente richtig zu setzen, die Satzmelodie so zu sprechen, wie das für das Deutsche typisch ist, Sätze so zu gliedern, dass die Aussage verständlicher wird, und natürlich auch all die “schwierigen” Laute wie “ich” und “ach”, “ng”, Hauchlaut (h), plosives P oder auch die Vokale und Umlaute, die viele ein wenig verzweifeln lassen.

Auch wenn unser Lautsystem schon in unserer frühen Kindheit angelegt wird, ist im Erwachsenenalter noch nicht alles vergeben: Nicht alle schaffen es zu einem akzentfreien Deutsch, aber wir können die Aussprache deutlich verbessern. Übung macht den Meister!